Christine Bürk

Quartalslied «Wäre Gesanges voll unser Mund»

Quartalslied Wäre Gesanges voll ... _ Januar 2025

Lesen oder beten Sie auch gerne die Psalmen? Die Psalmen sind für mich persönlich die Gebetssprache für alle Situationen unseres Lebens. Sind wir voller Freude oder Klage, fragen wir uns, wo Gott ist und warum er eine Situation zugelassen hat, können wir hüpfen vor Leichtigkeit – all diese Situationen finden wir in den Psalmen. Manchmal denke ich mir, schade, gibt es nur 150 Psalmen, aber wir können ja einmal einen eigenen ganz persönlichen Psalm schreiben. Vielleicht haben Sie das ja auch schon getan.
Das neue Quartalslied «Wäre Gesanges voll …» ist für mich wie ein neuer Psalm, er würde bestens in die Reihe der Halleluja-Psalmen als 151. Psalm passen.

Der deutsche (Sport-)Pfarrer und Liederdichter Eugen Eckert, geboren 1954, schrieb dieses Lied 1999. Er ist neben seinem Sportpfarramt als Stadionpfarrer in der Frankfurter «Deutsche Bank Arena» ein sehr fleissiger Liederdichter. Über 2000 Lieder hat er bis jetzt geschrieben, darunter auch einige Oratorien. Er selber ist Musiker in der kirchlichen Pop- und Rockgruppe Habakuk.

Das Lied «Wäre Gesanges voll …» gehört zur Kategorie «Neue geistliche
Lieder».

Die Melodie dazu komponierte Alejandro Veciana. Er ist ein deutschspanischer Gitarrist und Komponist und war jahrelang zusammen mit Eugen Eckert in der gleichen Musikband.

«Wäre Gesanges voll unser Mund» ist eine Ableitung aus einem hebräischen Gebet aus der Frankfurter Haggada von 1892, aus der am Sederabend gebetet und gesungen wird.

Wenn ich das Lied singe, tauchen bei mir viele innere Bilder auf. Es ist ein sinnliches Lied: Man sieht das Meer vor sich, hört die Wellen rauschen, spürt die Füsse beim Tanz, sieht den mächtigen Adler sich emporschwingen und wird von den lauschenden Engeln berührt.

Das Lied hat vier Strophen und jede Strophe endet gleich: So sehr wir es auch versuchen, wir werden es nicht schaffen, Gott in seiner ganzen Grösse zu loben und zu preisen: «... so reichte es nicht, es reichte doch nicht, dich, Gott, unseren Gott, recht zu loben.»

Das Lied fordert uns auf, über das hinauszugehen, was wir mit Worten ausdrücken können. Es lädt uns ein, unser ganzes Leben zu einem Lobpreis zu machen – nicht nur durch Gesang, sondern vor allem durch Liebe, Gerechtigkeit und Freude. So wird unser Leben zu einer Symphonie, die Gott ehrt, auch wenn wir wissen, dass sie niemals vollständig sein wird.

Christine Bürk, Pfarrerin
Bereitgestellt: 14.12.2024     Besuche: 11 Monat 
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